jeudi 26 septembre 2013

SANS SOUCI… et moi | Jürgen EHRE



 Ein besonderer Tag in Sans-Souci… Potsdam 
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Ob Traum oder Wirklichkeit, diesen herrlichen Park mit seinen Schlössern, Palästen, Fontänen und Kunstwerken sollte man besucht haben… zumal er Sanssouci „Ohne Sorge“ genannt wird!

Von dem Eingang, nahe der Friedenskirche, über die Haupt Allee, welche bis zum Neuen Palast führt… erwarten den Besucher unzählige Figuren aus der Mythologie  und dem römische Pantheon, sie sollen dafür zeugen, dass Kunst und Natur untrennbar zusammen gehören…

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Die Alleen sind mit Zierblumen geschmückt, Gewächse von fremden Ländern und Bäume

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Breitangelegten Allen erlauben einen Blick auf das Schloss Sanssouci zu dem die treppenartig angelegten Weinterrassen führen auf welchen in verglasten Nischen, auch Obst und Weinsorten sowie ausländische  Sorten wuchsen… Unterhaln der terrassen befindet sich ein Ziergarten im barocken Stil, blumenbroderien

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Die Fontäne ist von marmorne Götterfiguren und allegorische Darstellungen umsäumt… Venus und Merkur haben sich zu ihnen gesellt… ein Geschenk von Louis XV!

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Man könnte „Sans- souci“ mit Versailles vergleichen, es ist vielfältiger,  jedoch nicht so feierlicher.

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Paarweise stützen die Atlanten die Dachbalustrade .. .Bachanten und Bacchantinnen aus Sandstein des Bildhauers Friedrich Christian Glume…

Die Geschichte dieses Schlosses ist bekannt; es war das im Rokokostil gebaute Sommerschloss des Königs von Preußen, Friedrich II der Große (1712-1786);  ein kleines fürstliches Lusthaus von hohem Luxus, und nach seinem Geschmack…erzog dort am 1 Mai 1747 ein. Seine Angetraute Gemahlin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern, mir der  seit 1733 verheiratet war, schob er nach seiner Thronbesteigung ins das Schloss Schönhausen ab!

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Hier empfing  er seinen französischen Freund Voltaire und  behielt ihn fast drei Jahre als Gast (von 1750 bis 1753).

Voltaire, der Philosoph, schmeichelte natürlich die Neigung des Königs am Hofe nur französisch zu sprechen, in dem er gleichzeitig am königlichen Tisch saß, den silbernen Löffel im philosophischen Mund! Frédéric sprach und schrieb fließend die französische Sprache, verfasste  Gedichte, welche Voltaire als diplomatisch höflich applaudierte. Von den Besonderen königlichen Neigungen wurde erst viel später gesprochen… und bekannt. In jungen Jahren hatte er einen intimen Freund, Katte; Friedrich Wilhelm, der Vater von Friedrich ließ ihn  vor den Augen seines Sohnes am 6 November 1730 vor der Burg von Cüstrin köpfen.

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Der König ließ seinem Busenfreund Voltaire ein besonders schönes und reich dekoriertes Zimmer herrichten, leider wurde es zu spät fertig, Voltaire war schon abgereist…


Sicher war es eine große Liebesgeschichte zwischen diesen beiden großen Männern… sie hinterließen der Geschichte eine umfangreiche Korrespondenz von fast 4550 Briefen! Madame de Sévigné kann ihre Feder spitzen...

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Friedrich II war ein großer Freund der Künste und Wissenschaften, er ließ in seiner Kleinen Galerie, zwischen den vergoldet weißen Korinthischen Kolonnen,  die griechisch römische Götterwelt tanzen, sammelte… französische Malereien aus dem XVIII Jahrhundert… und darunter selbst ein Watteau

Für die Ausstattung seines Schlosses und Räume hatte er ein feines Gefühl, wählte sorgfältig alle Elemente aus mit Vorliebe zum Rokoko und dem Barock!

Seine Bibliothek reservierte er für sich persönlich… hier befinden sich tausende von Büchern... und natürlich alle Werke seinen Busenfreundes Voltaire!

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Das Konzertzimmer

In seinem Büro befindet sich noch der Sessel in dem er im Jahre 1786 starb, und ein Jugend Gemälde des Königs als er 25 Jahre alt war!

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Der Marmorsaal ist selbstverständlich etwas Besonderes, reichlich ausgeschmückt wurden hier die berühmten „Philosophischen Soupers“ gegeben, sehr königlich, durfte es dort zugegangen sein…

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Aber führen wir unsere Promenade im Park weiter;

Bachanten, Engel und verführerische Sirenen… mit goldtransparenten Haaren zeigen sich in voller Pracht  und ohne Scham, ein Marmorbad lädt hübsche nackte Elfen zum Baden ein… kein Prunk wird gespart, um sich der Götterwelt dienlich zu zeigen!


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Der französische Teil des Parks ist der schönste und reichhaltigste mit seinen unzähligen Marmorfiguren…

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Die alte Mühle dreht sich immer noch… seit 1787hat sie  abenteuerliche Zeiten überstanden und nun stellt sie verschieden Bio-Mehle her !

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Die große Überraschung; Noch heute kann man den Alten Fritz treffen, er spielt auf seiner Flöte vor der Mühle,

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Das schon weltbekannte Drachenhäuschen, versteckt in tiefem Grün der Natur, lädt zu einem Tee ein, während die kleinen orientalische Drachen auf dem Dach an ihren Erbauer Carl von Gontard im Jahre 1770 erinnern.

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Weiter durch den schmucklos strengen Englischen Garten… entdeckt man das „Neues Palais“, ein Rokoko Juwel im Jahre 1763 -1769 erbaut, um die königliche Familie zu empfangen… heute wird es noch geputzt, restauriert und auf neuen Glanz gebracht!

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Die römischen Bäder, schlicht aber funktionell… angelegt von dem schon bekannten Karl Friedrich Schinkel und seinem Schüler Persius, zwischen 1829 und 1844… hat den Look eines italienischen Landhauses

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Und schon glänzt der goldene Chinesische Tempel zwischen den goldenen Bäumen hin durch, lockt mit seinen Vergoldungen und, wie den in der Bewegung erstarrten goldenen Figuren… Obwohl der Gedanke an Kitsch nicht verworfen werden kann, hat er goldenen Erfolg… und wird viel besucht! Auf dem Dach thront ein goldener Mandarin mit goldenem Sonnenschirm, im goldenen Himmel, über „sans souci“!

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Überall warten versteckte kleine Tempel darauf entdeckt zu werden, vielen von ihnen dienen den griechisch römischen Göttern..; als Lustschlösschen

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Dieser zierliche Freundschafts Tempel wurde im Jahre 1768 bis1770 von Carl von Gontard gebaut zu Ehren der Schwester des Königs, Margravine Wilhelmine de Bayreuth!

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Hier überrascht ein entblößter Bogenschütze ein Liebespaar… vielleicht  ist es Cupidos, wer weiß, ein Pfeil ist schnell abgeschossen und trifft ein Herz!

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Ein Pfeil hat hier gereicht, um sie abzuschießen… da liegen sie, die Opfer, glücklich und verliebt… die Fahrräder stehen streng Wache!

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Das amüsiert selbst Cupidos, der schon über eine andere schöne Frau herfällt…

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Durch saftig grüne Natur und still glitzernden Wasserlauf, schreitet man beeindruckt dem Ausgang zu…

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Dass eine Großstadt wie Berlin so viel Wald und Wasser zu bieten hat ist ein Segen! Hier darf man innehalten, die Ruhe genießen, wieder Mensch sein, weit ab vom Straßen Rummel … ein Glück, welches man sich öfter erlauben sollte!

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Die Hauptallee erreichend, dem Ausgang zu, nahe der Friedens Kirche, überraschen ein einem Halbbogen zwei imposante Frauen an die Säulen gelehnt, den Besucher

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Oeil von Lynx Potsdam 01/10/2013

dimanche 15 septembre 2013

Der Bahnhof von Berlin… und LULU


Der Bahnhof von Berlin… und LULU
 
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„Nee dat soll man schon saaren, damals is hier nichts jewesen… aber nun hammwa ooch Rolltreppen… nach der Wende!“

Sagte Mann mir… dann zeigte er mir den BHF!

Der Bahnhof von Berlin ist ein Wunderwerk, so versicherte mir ein  echter Berliner, der diesen Ort noch gut gekannt hat… früher, als der alte Schuppen, verfallen und verrostet, noch verschlafen in der Gegend stand,  und nur durch das Schnaufen  einer Dampflokomotive aus seinen Albträumen stolperte…

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Dieser Albtraum ist nun Wirklichkeit geworden, jetzt blitzt der Neu Wiederauferstandene, vom Kreuze genommene Bahnhof und funkelt aus allen Ecken… mit seinen vier Etagen und den chromrasselnden  Rolltreppen!

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Dieses mechanische Wunder, welches die Leute (von damals) nicht kannten… und wegen dessen sie sich nun die Hälse verrecken, lässt sie nicht aus dem Staunen kommen! Wie fasziniert stehen sie und gucken; von oben nach unten, rauf und runter! Runter… rauf!

Rollende Treppen… Rolltreppen… fast aus der Steinzeit, als Mann noch mit der Keule eine Frau suchte… für den sich als modern einschätzenden Mann aber hier wie ein fliegender Teppich angesehen… daher das ununterbrochen große (östliche) Staunen.

Viele Ostberliner lechzen vor diesem Bahnhofsgebäude, wie vor einem Weltwunder!

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Oder ist dies ein Trost, um nicht an den S-Bahnhof Friedrich-Straße erinnert zu werden?...  auch „Tränenpalast“  genannt, weil „damals“, die Schande… wegen den ewigen Grenzkontrollen zwischen Ost und West unerbittliche Schikanen ausgeübt wurden, die kein Auge trocken ließ!

Hier zerfleischten sich Brüder; vergaß man Menschlichkeit oder das was man sich darunter vorstellt… Hier zeigten Menschen, was Boshaftigkeit sein kann! Was ist aus ihnen geworden! Heute wieder brave eingegliederte Bürger? Verrufen? Eingebuddelt? Noch im Amt? Menschen können metamorphisch sein… lachbitter!

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Gut; das ist ein Bahnhof wie viele, ein riesiges Stahlgerippe hält dem Mammut das Dach übern Kopp, in seinem dicken Bauch kreuzen sich die Gleise und Züge wie Darmschlingen. Rolltreppen und Auf- und Abfahrstühle bringen die Reisenden auf das richtige Gleis!

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Mann kann die Augen verdrehen, das  Meisterwerk zittert nicht. Es hat 4 Etagen, kann man von oben leicht zählen… aber manchmal will ein Berliner doch in das 5ste Untergeschoss… mit dem Herab-fahrstuhl fahren. Er besteht darauf, weil er überzeugt ist, dass es da noch tiefer in die Hölle geht und drückt wie wild auf die Knöpfe. Koppschüttel aller Insassen, welche mehrmals hoch und runter  gefahren werden… bis bis… wir den Ungläubigen Übeltäter aus dem blockierten Fahrstuhl zogen und alle befreiten ... sonst wäre er heute noch drin! (kleine Episode..lach)

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Dat issne Auje wert!

Ja sonst ist es nur ein Bahnhof… wo die Leute auf den Zug warten, stehen oder  mit offenem Kiefer hinterher hetzen… oder auf dem Boden hocken, wie das Mädel da; in der weißen, sehr engen, Hose!

Kann ein Bahnhof faszinierend sein?

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Endlich kommt mein Zug! Tschüss!

 

Von LULU in Berlin 15/09/2013