mardi 23 septembre 2014

Die Kapuizinergruft in Palermo



 Die Kapuizinergruft in Palermo

Palermo, il giorno che la vidi per la prima volta... Volet Nr. 4

Le catacombe dei cappuccini... Die Kapuzinergruft (1)

(Français.Deurtsch/Italien)


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Hier stehen sie,
Die trockenen Toten.
Festgenagelt an der Mauer.
Kein Schatten bettet ihr Gesicht.
Sie kämpfen gegen weißes Licht.
Oft lächeln sie mit trockener Lippe,
Verneigen sich vor eigener Sippe.

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Der Kopf geneigt, Kinn auf der Brust,
Die Hände gefaltet (in) voller Inbrunst.
Aus den Schuhen sind sie schon lange gekippt.
Mit Draht und Stroh ausgestopft,
Hält so mancher seltene Zopf…

So warten sie auf  die Besucher,
Auf die Familie, auf die Kinder.
Sonntags, wenn die Glocken schlagen,
Dürfen sie Neuigkeiten erfahren…

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Die Familie kommt mit dem Picknick Korb,
Mit Zeitung, Brot, Saft und Beeren, 
dem Hunger darf man nichts verwehren.
Ein Stuhl ist schnell aufgeklappt, für die alten
müden Leute… sie bleiben oft den ganzen Tag
zu Füssen…

Leben und Tod sind fest verbunden, keiner

manchmal fällt ne Hand  …herunter
mit Draht wird sie wieder an geflochten
und es geht weiter froh und munter…

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Gnädig schauen sie herab,
wie oft im Leben haben sie gelacht?
Nun sind sie still und unbeweglich,
starren aus den toten Augen,
Um ans Leben sich zu saugen…

Die Kleider hat man ihnen gelassen,
So wie im Leben sie geschaffen.
Etwas alt sind sie natürlich,
die Mode ist nicht dieser Zeit!
Sie sind zum Teilen doch bereit!

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Ruhe herrscht hier unter ihnen,
Nur die Seele zuckt mal auf…
Sie liegen, stehen oder hocken,
Da bleibt kaum ein Auge trocken!

Die Kinder spielen, die Alten schnattern.
Die Toten wachen, das Gebiss sie klappern.
Glücklich hängen sie herum, können träumen,
sich ausruhen… keiner stört ihr neues Leben
nach dem Tod, was ihnen gegeben…,

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Mit einem Lächeln danken sie,
vergessen den Besucher nie.
Bald wird  auch ER zu ihnen kommen,
Wird in die Runde aufgenommen…
Dann weiß er, was es bedeutet
Die stille Einsamkeit genießen.
Nie wieder wird er leben wollen.
Nie wieder braucht er Blumen gießen!

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Die Kapuzinergruft von Palermo ist eine Gruftanlage  unter dem Kapuzinerkloster in Palermo und mit ihren natürlichen Mumien eine der bekanntesten Mumiengrablegen der Welt. Im Jahr 1534 bauten die Kapuziner,   vor den Toren der Stadt Palermo ihr erstes Kloster auf sizilianischem Boden.1599 entschloss man sich, ein größeres Grabgewölbe auszuheben, weil der Raum für die wachsende Zahl der Mönche nicht mehr ausreichte. Als die Ordensbrüder hinunterstiegen, um die 40 Leichname aus der alten in die neue Gruft zu überführen, entdeckten sie, dass sie es nicht wie erwartet mit Skletten,    entdeckten, sondern Trockenmumien .
Zur Mahnung an die Mönche, sich auf ihr eigenes Sterben sorgfältig vorzubereiten wurden die Mumien  entlang der Wände aufgestellt… Der älteste noch erhaltene Leichnam ist der von Fra Silvestro da Gubbio († 1599). Bis 1670 diente die neue Kapuzinergruft nur den Mönchen als Grabstätte. Im Laufe der Zeit aber wurde auch Angehörige der palermitanischen Oberschicht beigesetzt… weiteres selber lese, bitte.

À la fin du XVIe siècle, le cimetière du monastère des Capucins    commençant à manquer de place, les moines entamèrent la construction d'une crypte  sous ce dernier. En 1599,   ils momifièrent l'un de leurs frères ayant récemment trouvé la mort, Silvestro de Gubbio, et le placèrent dans les catacombes. La plupart des corps datent du XIX e siècle.  

Ende


Œil von Lynx pamermo 23/09/2014

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