dimanche 11 novembre 2012

Stefan ZWEIG - Erinnerungen - Souvenirs

Stefan ZWEIG - Erinnerungen - Souvenirs - Wien - Petropolis - Vienne

Wien
02.12.2010
Stefan ZWEIG - WIEN - Erinnerungen – Souvenirs – Petropolis
Hommage à Stefan Zweig
(Deutsch/Français)
1
Weißes Porzellangesicht,
so blass und voller Glanz.
Schwermut ruht in deinem Blick,
mit tiefen schwarzen Augen,
wie ein Hauch von Romantik.
2
Zweige
Stefan ZWEIG wurde am 28.November 1881 in Wien geboren. Seine Eltern, Stefans Mutter Ida, geb. Brettauer (1854-1934) und sein Vater Moritz (1845-1926) wohnten zu dieser Zeit im Haus am Schottenring 14 in Wien.
3
Stefan Zweig
Avec ton visage de porcelaine
Blanc et plein d’éclat,
Ton regard de poupée triste
Et tes yeux noirs, profonds et mats ;
Tu es un romantique…
4
Les Parent-Die Eltern : Ida, geb.Brettauer und Moritz Zweig .
Tu as vécu pour un idéal,
Dans ton château de rêves,
Où l’arbre a poussé
Grâce à ta puissante sève.
Il a grandi dans ta lumière
A affronté des temps amèrs.
5
Stefan und sein Bruder Alfred
Tu es la branche
Portant les feuilles
Qui ont applaudi ton succès.
Et pleurent ton décès.
Tu as vécu et tu as ri,
Tu as pleuré et expiré
Et ton destin provoqué.
6
Repose en paix, poète,
Avec celle qui t’a suivie
Dans tes méandres insondables
Si loin de ton pays,
Où tes pensées t’ont vu naître,
Où tu as fleuri et grandi
Dans les cœurs, comme un maître,
Où ils portent tes amis…
7
Das Haus am Kapuzinerberg.
Vom Traumschloss
bis zu "Frühen Kränzen",
ein langer Weg bahnt sich an.
Vom Ehrgeiz über Kunst und Schrift,
die Politik wird hier vermisst.
8
Eingang Wien, Kochgasse 8, mit Gedenktafel.
In Wien triumphiert, unbesonnen,
die festliche Naivität, eine fröhliche Apokalypse,
von poetischen Samtjacken geschürt.
Ein utopisches Land der Sehnsucht
von goldenem Zeitalter berührt.
9
Stefan Zweig und Benno Geiger, 1910
Doch neue "Junge Wiener"
mit RILKE, GEORGE, SCHNITZLER,
und vor allem noch ein Dichter,
der ZWEIG so fasziniert;
HOFFMANNSTHAL betört ihn
mit seinem "Vorfrühling",
der "Tod des Tizian" war ihm kostbar...
..
10
Der Krieg bricht aus, es kommt zur Flucht,
die Utopie nimmt ein Ende,
die Wirklichkeit, grausam genug,
führt ZWEIG bald in die Fremde.
11
Hugo von Hoffmansthal
Drei Leben hatte er gelebt,
so ging er seinem Schicksal zu.
Das Schloss blieb nur ein Traum,
ein Traum, der in die Nacht gehört.
Der Krieg, mit Furcht und Blut,
hatte es im Kern zerstört.
12
KAFKA
Kanonenrohre ziehen heran,
KAFKA zieht schon Stiefel an!
"Es lebe der Krieg", so tönt es laut.
ZWEIG sagt Adieu zu seinen Freunden,
und kämpft im Kriegsarchiv ganz hart;
Österreich - Ungern stand in Waffen,
hat er mit RILKE so gelacht!
13
Stefan Zweig und sein Bruder Alfred in Gesellschaft.
14
Sigmund FREUD
Hoch auf dem "Turm zu Babel"
den Freunden er zurief:
"Man kann den Mensch bezwingen,
doch niemals seinen Geist"
15
Stefan Zweig
Empfindungen voller Tradition und Haltung,
von der Geburt bis in den Tod,
vermittelt Zweig die Menschlichkeit,
hilft selbst den Geistern in der Not.
16
Richard Beer-Hofmann, Hermann Bahr, Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler.
Galizien sah er in Verheerung
und des Krieges Märtyrer,
Holzkreuze und Zerstörung
unter Asche Schutt und "Zwang".
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18
"Jeremias" kündigt sich an, das "Drama der Tersites".
die Legende schuf den "Begrabenen Leuchter"
für die siegenden Besiegten;
Nicht Luther, sondern ERASMUS war es,
nicht Calvin, sondern CASTELLIO,
nicht Königin Elizabeth, sondern MARIA STUART,
sollen an Glanz verlieren, nein, sie sollen siegen! triumphieren!
19
Maria Stuart
Novellen zeugen, reich von Leben,
früh, dem Ruhm hin sie streben.
Sie füllen "Drang in seinem Herzen"
und ehren den schöpferischen Mensch.
Sein Gott hat ihn jedoch verlassen,
den "Amokläufer" in der Welt.
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Der Amokläufer
Elegant und sehr gepflegt
nach Paris führt ihn sein Weg.
Die Stadt der "Ewigen Jungend".
Im Hotel gehört er zu den "happy few"
Die Straße liefert Opfer, Dirnen, Diebe, Bohemiens,
Menschen zum Studieren, um seinen Stoff...exaltieren
21
Seine erste Frau, FREDERIKE Maria von Winternitz, 1912
Frederike lernt er kennen, er sah sie so hilflos, zart.
Ach, wie kann ein Mann sich täuschen,
bei der Frauen Art!
Da nützt kein Geist und Wissen, nackt steht er vor ihr,
hingerissen, wenn sie lässt fallen alle Zier!

22
Stefan und Frederike mit deren zwei Töchtern
Seine Zukunft waren Reisen.
Eine Tragödie, „Das Haus am Meer"
Oft stand er auch an Särgen,
sie waren nimmer leer.
23
Von Wien beengt, ruft ihn Berlin,
Im Café: "Die Kommenden" hebt er das Glas mit vielen;
Säufer, Diebe, Homos, Dichter, Maler, schräge Intellektuelle,
alle waren ihm faszinierend, seine literarischen Modelle.
Die Brüder KARAMASOV feiert er, Edgar MUNCH schreit ihm ins Ohr,
aufstehende und verkrachte Existenzen singen hier im Chor.
24
Hermann HESSE
Und doch fehlt seiner Lyrik Rausch, beklagt er sich bei HESSE,
und zeigt so seine Nüchternheit, die ihn in Stich nicht lasse.
25
Emile VERHAEREN
Bei Verhaeren schöpft er Hoffnung,
ein Mann mit trockenem Gesicht,
der beschrieb die Sehnsucht, über Blut und Fieber,
vergaß er auch die Wollust nicht!
26
Seine zweite Frau, Lotte ALTMANN
Das Leben rennt, sein Herz schon brennt
Glanz und Schatten ziehen vorbei,
Von Frederike nahm er Abschied,
aber Lotte legt kein EI.
27
Die Zeit zerrann und alle Hoffnung
auf ein Leben wie ein Traum.
Das Pferd brach aus, zersplitterte den Zaun.
Zur Freiheit war's gezwungen,
ein Zwang, so tödlich wie ein Pfeil
ins Herz ihm eingedrungen.
28
Mit Lotte Altmann und Erich Ebermayer, Pontresina, Juli 1935
Sein Ruhm schon reichte in die Welt,
als die Flucht sich eingestellt...
Seine Zeit war abgelaufen,
der Leuchter war begraben,
besiegelt war das Schicksal der MENORAH
Im Temple des Friedens wartete Cassandra!
29
Das Haus in Petropolis
In Petropolis steht ein Haus,
das sollte Glück bedeuten,
Aber der Friede stellte sich nicht ein,
von Tod und Furcht war ZWEIG besessen,
ein Paradies sollte es sein,
Befreiung von der Flucht
Das Schicksal hatte es geschmückt,
wie eine Todesgruft.
30
MONTAIGNE
Montaigne winkte mit der Hand,
die mit der letzten Freiheit droht,
sich zu begeben in das Land, des
freiwilliges Sterben, als der schönste Tod.
31
Thomas MANN
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Romain ROLAND
Cassandra ließ ihn niemals ruhen
und rief ihn immer wach...
Die Sonne ging am Himmel unter
mit schlimmen Zeichen in der Nacht.
Die Morgenröte, voller Unschuld,
den Todesboten hat gebracht,
zwei Menschen in tiefen Schlaf gefallen,
wurden nie mehr wach...
33

S.Zweig
Im Todeswahn riss er sie mit,
eine junge Frau voll Lebenswillen,
sie liebte ihn, sie folgte ihm,
er brauchte sie nicht bitten.
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Der Tag brach an, die Nacht blieb,
der Morgen brachte nicht das Licht.
Kein Atem und kein Flattern mehr,
das Leben hatte ausgehaucht,
der Tod schon hielt Gericht.
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Die Grabstätte von Stefan und Lotte Zweig in Petropolis.
Der Morgen kam mit Schweigen in das Haus in Petropolis,
kein Laut mehr drang zum Reigen, kein Leben mehr sich zeigt;
Zwei Menschen ruhen in Stille, in aller Ewigkeit!
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Am 24.februar 1942 blieb es still Im Haus von Zweig, kein Leben, kein Laut drang in den Tag
Stefan ZWEIG und seine Frau Lotte, hatten sich das Leben in ihrem Haus in Petropolis, Brasilien, durch Vergiftung genommen

In seinem Abschiedsbrief bat er um eine bescheidene Beerdigung. Brasilien ehrte ihn durch ein Staatsbegräbnis, an dem ungefähr 4000 Menschen teilnahmen, als die Kirchenglocken von Petropolis sich zum Trauergeläut vereinten. Der Präsident der Akademie der Literatur, Carauta de Souza hielt eine Ansprache vor einem illustren Kreis, darunter Staatspräsident Vargas, Minister Professoren und Künstler. Acht Schriftsteller trugen die Särge zu ihrem letzten Ruheort, gefolgt von tausenden Leuten mit Blumen in den Händen.Nachdenklich stimmen die Worte, die Carneiro, der Präsident der Wissenschaften am Grab sprach: „Wenn er nur ein wenig eitler gewesen wäre, das hätte ihn gerettet, und er hätte uns diesen Schmerz erspart.“
Stefan Zweig und seine Frau Lotte erhielten eine Ehrengruft neben dem Grab Kaiser Pedros II. Ihr Haus in Petropolis wurde vom Staat aufgekauft und in ein Zweig-Museum verwandelt.
37
Le jour se leva ce matin là, le 24 février 1942 in Petrópolis. Pas un signe de vie ne pénétra de la maison de Zweig. Le soleil même s’obscurcissait, signe d’un présage funeste.
L’on y découvrit Stefan Zweig et sa jeune femme Lotte dans leur maison. Zweig avait mis fin à sa vie entraînant sa femme, morts tous les deux par empoisonnement.
Dans sa lettre d’adieu, il demanda un simple et modeste enterrement, dernière volonté sur laquelle le gouvernement brésilien, ignorant ses derniers vœux, répondit par un enterrement digne d’un homme d’état, lorsque les cloches de Petrópolis s’unirent pour l’accompagner au cimetière où il fut inhumé avec sa femme à côté de l’empereur Pedros II.

Le président de l’académie de la littérature, Carauta de Souza, tenait un dernier discours qui fut suivi par de nombreux représentants du gouvernements, d’artistes, professeurs et de gens du peuple. Huit écrivains portèrent les cercueils suivis des Rabbins venus de Rio de Janeiro. Une triste jour, paré de fleurs et de larmes de plusieurs milliers de gens qui les accompagnèrent vers leur dernier repos.
L’état acheta sa maison et le transforma en Musée en son honneur.Les ultimes mots de Carneiro, le président des Sciences, nous laissent songeur : « S’il avait été un peu plus vaniteux, cela l’aurait sûrement sauvé, et il ne nous aurait pas laissé dans cette douleur. »
Brasilien empfing ihn ruhmvoll.
Es waren nur noch Tage bis in die lange Nacht.
Die Ungeduld des Herzens ihn wieder überkam.
Es schien als fand er Tröstung in Petropolis,
es war jedoch der letzte ZUG des Schicksals
auf dem Schachbrett des Lebens.
Der Spieler hat verloren…
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Zweig glaubte, dass der schöpferische Mensch die höchste Idee vom Menschen überhaupt war.
Dass es einem gewissen Heroismus bedarf, sich der Technik und Wissenschaft zu widmen, Opfer für den Fortschritt der menschlichen Gesellschaft. Aber Zweig hatte noch ein anderes Ideal.
Ihm schwebte noch eine höhere Stufe des Menschentums vor.

So wie für die Romantiker ist auch für Zweig der Künstler der eigentliche Mensch. Eine gewagte Behauptung, da er überzeugt war, dass der Vorgang des Schöpferischen immer mit der Idee des Göttlichen verknüpft sei. Darüber verlor er sich in das „Heilige Staunen“ über das Kunstwerk, welches die Zeit überdauert. Der Künstler habe einen religiösen Auftrag, eine gerade religiöse Gewalt.

Dieser optimistische Glaube Zweigs an die Selbstherrlichkeit des Menschen, dass die Götter zu Menschen werden und das Paradies auf Erde zurückkommt, erscheint hier ziemlich utopisch und ist als Überzeugung nicht ungefährlich, grenzt sogar an Naivität, die Geschichte hat es bewiesen. Er träumte von immer währenden goldenen Zeiten, einem utopischen Land der Sehnsucht; „Sternstunden der Menschheit“ und seine Sucht nach Freiheit ohne Zwang!
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Oeil von Lynx, Wien- Petropolis 2. Dezember 2010

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